Geocaching ist eine weltweite, neumoderne Schnitzeljagd. Auf bestimmten Internetseiten sind sogenannte Geocaches veröffentlicht. Ein Geocache ist ein wasserdichter Behälter (Größen von Fingerhutgröße (Nano) bis 14 Fuß Container (Large) sind möglich), der an einem ganz bestimmten Ort versteckt ist. In diesem Behälter befindet sich mindestens ein Logbuch, dazu wenn genug Platz ist ein Stift und Tauschgegenstände.
Um diesen Cache zu finden, werden GPS Koordinaten benutzt, diese findet man auf der Internetseite zu dem Cache, in der Cache-Beschreibung. Man gibt diese Koordinaten in sein Navi ein (oder wenn man keins hat, guckt man einfach auf Google Maps nach, wo die Koordinaten hinführen) und geht zu diesem Ort, um den Behälter zu suchen. Im Listing steht außer den Koordinaten auch noch die Cachegröße sowie eine Difficulty- und eine Terrarin-Wertung:
Die beiden Wertungen gehen von 1 bis 5 Sternen, wobei 1 Stern am einfachsten und 5 Sterne am schwierigsten sind. Bei Terrain-Wertung (also Gelände-Wertung) wird dies vom Weg zum Cache und dessen Hindernissen beeinflusst. Ist es eine geteerte, ebene Straße und Rollifahrer können somit einfach zum Cache kommen, liegt die Terrain-Wertung bei 1, das ganze staffelt sich hoch bis zu Caches, die 20 oder mehr Meter hoch im Baum oder auch im Wasser liegen und man sie nur mit spezieller Ausrüstung erreichen kann (Terrain 5).
Bei der Difficulty-Wertung verläuft es ähnlich. Ein ganz einfach versteckter Cache unter vielen parallel am Baum liegenden Ästen ist ein D1, eine speziell für Geocaching gebastelte, hohle magnetische Hutmutter inmitten von 100 echten Hutmuttern ist schon schwieriger zu finden - die Möglichkeiten sind auch hier, ähnlich wie bei hohem Terrain, grenzenlos.
So wird jeder Cache bestimmten Kategorien eingeordnet, damit man schon vorher weiß, womit man ungefähr rechnet und nicht zu jeder kleinen Filmdose am Boden seine Kletterausrüstung mitschleppen muss .
Nun zum Ablauf: Man sucht sich also diese Koordinaten aus dem Internet heraus und geht zu diesem Punkt. Dort sucht man also eine ungefähr definierte Dose, die mehr oder minder schwierig versteckt ist und findet sie hoffentlich irgendwann. Wenn man sie endlich in den Händen halt darf man sich ins Logbuch eintragen (unter Geocachern heißt das "loggen"), jeder Geocacher hat dabei natürlich einen individuellen, einmaligen Nickname, den er einträgt. Dazu noch Datum und Uhrzeit, je nach Logbuchgröße ein kleiner Dankestext und dann muss man den Cache genau so wieder verstecken, wie man ihn vorgefunden hat. Dies ist wichtig, damit noch viele weitere Geocacher Freude an diesem Cache haben können .
Es liegt leider in der Natur der Sache, dass ein Cache verschwinden kann. Dies passiert meist durch sogenannte Muggel (von Harry Potter abgeleitet, hier steht es für Personen, die keine Ahnung haben, was Geocaching ist) oder auch durch Vandalismus . Manchmal wird das Versteck, an dem der Cache lag, auch umgebaut oder abgerissen, auch dann geht der Cache leider mit verschütt .
In diesen Fällen ist derjenige, der den Cache versteckt hat (der sogenannte Owner), dafür verantwortlich, eine neue Dose zu platzieren. Wenn das Logbuch voll ist, sollte er es ebenfalls auswechseln usw. - sich um den Cache kümmern, kurz gesagt .
Die oben genannte Beschreibung erklärt das finden des einfachsten Cache-Typs, des "Traditional Caches". Man muss hierfür nur Koordinaten haben, geht hin und sucht einen Behälter. Wenn die Koordinaten aber nicht einfach so in der Beschreibung stehen, sondern man ein Rätsel lösen muss, um an die Koordinaten zu kommen, handelt es sich um einen "Mystery-Cache".
Außerdem gibt es z.B. noch "Multi-Caches". Hierfür ist in der Beschreibung eine Koordinate angegeben, man findet an dieser jedoch meist keinen Behälter mit Logbuch, sondern muss vorher bekannte Aufgaben lösen. So steht man zum Beispiel an einem Infoschild zu einem besonderen Ort und muss alle Jahreszahlen addieren und diese in einer bestimmten Formel zusammenrechnen, um so die nächste Koordinate zu erhalten. Dies kann nur einmal passieren, bis man zum "Final", also dem Suchort des Caches gelangt, oder über mehrere Stationen gehen, wobei am Ende immer ein Cache gesucht werden muss.
Diese drei Typen sind die häufigsten Cachetypen in Deutschland. Dazu gibt es noch Earth-Caches (gehe zu einem geologisch besonderen Ort, suche vor Ort Antworten auf bestimmte Fragen und mache ein Foto von dir an diesem schönen Ort, um loggen zu dürfen), Webcam-Caches (Stell dich mit deinem Navi vor eine bestimmte Webcam und jemand muss online ein Screenshot davon machen, das Bild von dir ist die Logbedingung) oder Letterboxes (statt Koordinaten aufzusuchen muss man einer gedruckten Schatzkarte nach den Cache suchen und findet am Ende einen Behälter ganz ohne Navi). Hier ein paar Beispiele für die Symbole der verschiedenen Cache-Typen:
Ja, das ist die kurze Erklärung, was ich eigentlich bescheuertes tue, wenn ich nicht grade total abgefahrene Vorlesungen anhöre oder noch viel sinnlosere Dinge veranstalte .
Und falls sich nun noch jemand fragt, was der Sinn von diesem Geocaching ist: Man kommt raus aus der Bude, ist an der frischen Luft, lernt viele neue Plätze kennen (ich wohne seit 3 Jahren in Lübeck, geocache seit 2 Jahren und kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich mich an jedem noch so toten Winkel von Lübeck auskenne und schon fast überall gewesen bin - im Gegensatz zu den meisten meiner Kommilitonen ). Und für schwierigere Caches gelangt man durch Geocaching sogar an seine Grenzen oder überwindet sie sogar. Ist das nichts wert?
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