So buchte ich schon im Sommer den Flug mit Ryanair von Bremen nach Dublin und zurück, mit knapp 150 EUR pro Person inkl. 1 Gepäckstück bis 20 kg zwar nicht so günstig wie meine Ryanair-Flüge Palma, Pisa und Porto, aber ich wollte zwischen den Feiertagen einfach raus und weg von all dem Stress und Trubel. Dazu quartierten wir uns für 3 Nächte im sehr zentral gelegenen Best Western PLUS Academy Plaza Hotel ein und schon hieß es: Auf nach Dublin!
Los ging's am Samstag mit dem Hinflug. Nach dem Trip nach Edinburgh im August (zu dem immer noch ein Blogeintrag fehlt, wie ich gerade feststelle ) kannten wir den Bremer Ryanair-Terminal schon, dieses Mal war es jedoch deutlich voller. Vor unserem Flug sollten noch vier andere Ryanair-Flüge starten, sodass die Check-In-Halle gefüllt mit Reisegästen war. Zum Glück war unser Flug um 16:40 Uhr der letzte und so gaben wir unser Gepäck ab (was dank Zusatzkosten kaum jemand tut, die Schlange war also nur ca. 10 Personen lang) und warteten bei einem McCappuccino im nahe gelegenen McDonald's ab. Eine Stunde vor Abflug starteten wir dann den zweiten Anlauf und mussten uns nur noch in einer deutlich kürzeren Schlange anstellen. Langer Rede kurzer Sinn: Der Hinflug klappte ohne Probleme, zwar war der Flug ausgebucht, aber wir konnten mit geringer Verspätung von ca. 15 Minuten in Dublin landen. Wetter war sehr gut, wir flogen quasi der Sonne entgegen, diese tauchte den Horizont in satte Rot- und Blautöne ein - sehr hübsch !
Nach der Fahrt mit dem AIRLINK Bus vom Flughafen zum Hotel (6 EUR pro Fahrt, 10 EUR fürs Return Ticket, nehmt bloß nicht den überteuerten AirCoach...) und dem Check-In im Hotel wurde am Abend Dublin erkundet und ein geeignetes Abendessen gesucht. Natürlich musste auch die erste irische Dose gefunden werden, der Tradi The Waxies Dargle am Wachsmuseum. In der Innenstadt waren die meisten Caches entweder klassische Nano-Behälter oder selbstgebastelte Äquivalente aus Eppendorfgefäßen u.ä., die auch nicht viel größer waren. Ab und an gab es dann aber doch schön große Dosen, also ein bunter Mix würde ich sagen.
Natürlich spazierten wir auch durchs Temple Bar Viertel und ich nutzte die Gelegenheit, ein paar Fotos der legendären Temple Bar (und natürlich auch diverser anderer Pubs) bei Nacht zu machen.
Zwar war kein Feiertag mehr, dennoch war es relativ ruhig und so konnten wir ein wenig cachen, bis es gegen 1 Uhr morgens dann doch zu kühl wurde. Trotz Atlantikklima und milderen Temperaturen als in Deutschland sanken die Temperaturen auch in Dublin um den Gefrierpunkt und so war's Zeit fürs Bett, nachdem ich genug Fotos vom weihnachtlichen Dublin bei Nacht gemacht hatte .
Am zweiten Tag standen einige Touri-Attraktionen auf dem Programm. Ich hatte die 2006 zwar fast alle schon gesehen, aber wenn Christyan noch nie in Irland war, kann man ruhig nochmal zu Guinness . Auch am frühen Morgen war Dublin wie leergefegt, gegen 10 Uhr traf man kaum jemanden auf den Straßen.
Wir hatten uns ein Early Bird Ticket bei Guinness gebucht und zahlten so 14,40 EUR (statt 18,00 EUR) pro Erwachsenem für die Guinness Storehouse Tour. Dabei lernt man, wie Guinness hergestellt wird, und warum es so schmeckt, wie es schmeckt. Außerdem lernt man anhand eines Baby-Pint, wie man zum perfekten Guinness Trinker wird (ohne den bitteren Schaum zu trinken ) und kann sich sein kostenloses Guinness Pint entweder selbst zapfen oder oben in der Gravity Bar zapfen lassen.
Wir entschieden uns für die professionelle Zapfung und genossen den Pint bei bestem Ausblick über Dublin und die umliegende Landschaft. Die Sonne schien und wir konnten Kilometerweit gucken. Dafür hat sich der Eintritt allein schon gelohnt!
Und da wir grad so gut dabei waren und ein Pint Guinness nach einem kleinen Frühstück recht angenehm ist (), ging es gleich weiter zur Jameson Distillery. Schließlich ist das mein allerliebster Whiskey und man kann auch dort noch einiges lernen, wenn man gern Whiskey trinkt.
Zum Abschluss durften wir noch einen Vergleichstest von irischem Whiskey, schottischem Whisky und amerikanischem Bourbon Whiskey machen und haben dafür ein Zertifikat erhalten, yay! Natürlich blieb auch hier ein kostenloser Drink nicht aus, wir entschieden uns für Jameson mit Ginger Ale und einem Stück Limette.
Gut beschwippst ging es dann auf eine nachmittägliche Cachetour durchs nordwestliche Dublin . Dabei entdeckten wir dann auch die typischen kleinen Arbeiterhäuser mit den vielen kleinen Schornsteinen und den Backsteinfassaden. Außerdem ist der Liffey (der Fluss, der mitten durch Dublin fließt und in der Dubliner Bucht ins Irische Meer mündet) auch am Abend sehr hübsch anzusehen. Am zweiten Abend versorgten wir uns mit leckeren Burgern von irischen Kühen bei einem weiteren Guinness und machten dann noch einen Abstecher ins Pubviertel...
Da wir am dritten Tag unseres Trips einiges schaffen wollten, standen wir recht früh auf und verließen zum Sonnenaufgang das Hotel in Richtung DART.
DART ist eine Zuglinie, die Dublin mit umliegenden Ortschaften an der Küste verbindet. Für uns war dies die günstigste Gelegenheit, um nach Bray zu fahren. Warum Bray? Na weil dort seit dem 3. Juni 2000, also seit gut 14,5 Jahren GC43, Euroas erster Geocache, liegt . Die Lücke in meiner Platzierungsmonats-Matrix ist nur mit diesem Cache zu füllen aber auch allgemein führen einen sehr alte Geocaches doch an bemerkenswertere Orte - oder zumindest abgelegenere, wie ich seit der Ostseetour weiß .
Wir erreichten also Bray mit dem Zug gegen 10 Uhr morgens und machten uns direkt auf den Weg zu Bray Head, einem Berg / Hügel direkt bei Bray, dessen Gipfel 248 Meter hoch ist. Da wir uns an der Strandpromenade auf Meereshöhe befanden, wurde der Ausflug heute also zu einer richtigen Wandertour .
Am Bray Head entlang verläuft der Bray-Greystones-Cliffwalk, ein gut ausgebauter Weg, den am heutigen Montag viele Muggel nutzten, um spazierenzugehen oder zu joggen. Bemerkenswert viele Muggel. Um die auf dem Weg liegenden Caches zu finden, mussten wir daher die richtigen Momente abwarten, aber es sollte uns gelingen. Und dann war es auch schon soweit und GC43 leuchtete als nächste Dose auf. Wir erreichten die Koordinaten und wussten beim Umsehen direkt, wo der Cache liegen muss. In den vergangenen 14,5 Jahren hatte sich hier dank der 2.200 Funde ein für Cacher offensichtlicher Trampelpfad gebildet. Für Muggel vermochte das wohl eher auszusehen, als hätte jemand versucht, eine Abkürzung zum Gipfel zu finden . Beim Erklimmen der letzten 20 Meter zum Cache war ich sehr froh, dass die Sonne schien und wir das beste Wetter hatten, das man sich Ende Dezember auf dem 53. Längengrad Nord vorstellen kann! Hier kann es bei Regen in der Tat sehr rutschig werden . GC43 ist übrigens eine solide Ammobox mit schöner Aussicht auf die Irische See.
Da das Wetter so einladend war, beschlossen wir, nicht direkt zurück nach Bray zu laufen, sondern weiter Richtung Gipfel zu marschieren, da es von dort aus vermutlich einen tollen Ausblick geben würde. So folgte ich meiner Navi OSM und wir überwanden weitere Höhenmeter - und die Aussicht wurde in der Tat besser und besser. Zunächst konnten wir bis Greystones und sogar bis zum Leuchtturm von Wicklow (dank 270mm Crop Objektiv) schauen, dann machten wir Kehrt, um zum Gipfelkreuz zu gelangen. Der Weg wurde zwischendurch zwar mehr zu einem Wildtierpfad und schlussendlich kletterten wir zwischen den Felsbrocken hoch, aber wir haben es überlebt .
Auf dem Weg begegneten wir auch der Irin Hazel aus Dun Loghaire, mit der wir ein langes Gespräch über Gott und die Welt führten. Ihr Hund Charlotte langweilte sich schon und so musste sie irgendwann weiter. Eine sehr nette Begegnung! Falls Hazel das hier lesen sollte: Viele Grüße aus Lübeck !
Mittags erreichten wir dann das Gipfelkreuz von Bray Head und genossen den wirklich malerischen Ausblick Richtung Bray, Dublin und sogar Howth. Bei dem Wetter würde man wirklich nicht denken, dass Ende Dezember ist. Das nachfolgende Panorama sieht in Textbreite sehr winzig aus, deshalb klickt es bitte einfach an und erfreut euch in Originalgröße daran (kann einen Moment dauern, bis es geladen ist).
Während des Abstiegs Richtung Bray suchten wir noch ein paar weitere Caches, unter anderem erfuhren wir so von einer ehemaligen Liftstation, die nun als Lost Place verrottet. Unten wieder angekommen war es inzwischen 16 Uhr und die Sonne würde bald untergehen, aber wir hatten einen schönen Ausflug zu GC43 und dem Gipfelkreuz hinter uns, das nun von unten aus in der Ferne zu sehen war.
Aufgrund der Dunkelheit beschlossen wir spontan, das Sea Life Center in Bray zu besuchen. Wir fanden heraus, dass das zuvor am Strand gefundene Fisch-Ei ein Dornhai-Ei war und ich konnte einige hübsche Fotos machen. Zum Tagesabschluss gönnte ich mir im Anschluss einen Cappuccino Größe "Infusion" bei finnbee's. Die zugehörigen Kuchen waren aber auch nicht zu verachten!
Wir suchten im Dunkeln noch ein paar Geocaches in Bray, um uns die Zeit zu vertreiben, bis unser DART Zug nach Dublin eintraf. Zurück in der irischen Hauptstadt suchten wir uns als Abendessen diesmal Indisch aus (komisch, irgendwie passiert das jedes Mal ), bevor es wieder Richtung Pubviertel ging.
Tag 4 war dann schon der Tag des Rückflugs. Wir hatten viel geschafft und viel gesehen, aber dennoch kam es mir nicht anstrengend vor. Frühes Aufstehen ist zwar immer suboptimal, aber es hat sich gelohnt, denn im Dezember geht die Sonne in Dublin um 9 Uhr auf und um 16:30 Uhr unter und man möchte ja auch etwas von der Umgebung sehen .
Der Rückflug startete um 13:25 Uhr Ortszeit (Dublin hat UTC, Deutschland hat UTC+1) und landete pünktlich in Bremen. Schon auf dem Flug wurde mir bewusst, dass in Deutschland vermutlich nicht so tolles Wetter sein würde - ab Großbritannien war unter uns eine durchgehende Wolkendecke zu sehen.
Zusammengefasst hat mir der Trip nach Dublin sehr viel Spaß gemacht. Die Stadt besitzt viele hübsche Ecken und man könnte durchaus eine ganze Woche und mehr dort verbringen, aber auch in den paar Tagen, die wir dort waren, gab es viel zu erleben und zu entdecken. Meine Pläne sind sehr gut aufgegangen und ich vermisse das frisch gezapfte Guinness jetzt schon ! Na immerhin schmeckt der Jameson aus der Flasche genau so gut wie in Dublin .
Geocaching-Fazit sind übrigens 47 Funde, darunter 3 Virtuals, 1 Webcam-Cache und 4 Earthcaches. Die finale Auswertung könnt ihr demnächst auf meinem Profil erstalken, ich bin noch nicht ganz fertig mit Loggen, wollte euch aber meinen Reisebericht aufgrund mehrerer Nachfragen nicht vorenthalten .
Und wem die Fotos aus diesem Beitrag nicht reichen, das gesamte digitale Fotoalbum unserer Reise gibt es hier auf flickr.com anzuschauen.
Schöner Tourbericht mit tollen Fotos. Da will ich auf jeden Fall auch noch hin... und der Airport Hahn für den Ryanair-Flug nach Dublin ist ja nicht soweit weg von uns... Danke fürs Bloggen!
AntwortenLöschenDanke :)
LöschenWenn man sich erstmal an Ryanair gewöhnt hat, klappt es damit prima und man kann wirklich gute Schnäppchen machen. Dann mal los ;)