Am 30. April ging es für Christyan und mich von Hamburg aus mit Zwischenstopp in Frankfurt nach Malta - es gibt zwar eine direkte Flugverbindung von Hamburg nach Malta, aber so war es weniger als halb so teuer und das obwohl alle Flüge von Lufthansa durchgeführt wurden (d.h. Getränke und Snacks kostenlos und guter Service
Stichwort Frankfurt Airport: Im Sicherheitsbereich des Flughafens FRA gibt es seit 2002 einen Virtual namens RWY 42, der wurde natürlich berücksichtigt und erfolgreich "geloggt".
Virtual in FRA: Check!"
Bei Sonnenschein und etwa 25°C landeten wir am Donnerstag Nachmittag auf bzw. in Malta, denn es ist ein eigener Inselstaat, teil der Europäischen Union und hat den Euro als offizielles Währungsmittel. Da die größte der acht Inseln ebenfalls den Namen Malta trägt, kann man sich in unserem Falle also aussuchen ob "in" oder "auf"
Genug Allgemeinbildung, wir holten unseren Koffer und holten dann unseren Mietwagen ab. Im Voraus hatten wir gelesen, dass es zwar Buslinien in fast alle Ecken von Malta gibt, diese aber nicht allzu oft abfahren und sich daher ein Mietwagen auf jeden Fall lohnt, wenn man nicht nur an einem Ort bleiben will. Da die Frage immer wieder kommt: ich suche einfach bei billiger-mietwagen.de nach Ergebnissen mit den üblichen Kriterien (alle km frei, Tank voll/voll, Vollkasko, keine SB, alle Versicherungen inkl. Reifen, Unterboden und Glas mit drin usw.) und nehme dann das günstigste Angebot. Bisher hat immer alles reibungslos funktioniert
Eine Sache sollte man allerdings beachten: Als ehemalige britische Kolonie ist Malta zwar seit 1964 unabhängig, trotzdem fährt man auf der linken Seite
Wichtige Erinnerung: "Wir fahren auf der linken Seite!".
Wie (fast)immer gilt: Ein Klick aufs Bild öffnet es in voller Auflösung!
Nach dem Check-In im Carlton Hotel Sliema machten wir unseren ersten Spaziergang um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen, uns nach Restaurants fürs Abendessen umzusehen und natürlich die ersten maltesischen Dosen zu suchen
Ausblick aus dem Hotelzimmer - ein Traum!
Frischer Fööööösch
Sliema am frühen Abend
Maltesische Gassen bei Nacht
Der Tradi Sliema Promenade hätte eigentlich unser erster Fund werden sollen, aber es endete mit einem DNF - zum Glück war Sail Away nicht weit entfernt
Unser erster Fund in Malta.
Feuerwerks-Festival über der maltesischen Hauptstadt Valletta
Als die Festivitäten vorbei waren, machten wir uns mit einem Abstecher zu Independence garden #1, der quasi vor der Hoteltür lag, auf den Weg zurück ins Hotel.
Am zweiten Tag, es war der 1. Mai und somit Tag der Arbeit, sollte es nach Gozo gehen. Gozo ist die zweitgrößte Insel und liegt westlich der Insel Malta. Zwischen den beiden Inseln verkehrt tagsüber regelmäßig eine Autofähre, die wir auch nehmen wollten. Die Überfahrt kostet für zwei Personen im Auto knapp 21 EUR, gezahlt wird immer auf dem Weg von Gozo nach Malta. Das bemerkten wir erst, als wir morgens auf die Fähre fuhren und partout niemand Geld haben wollte
Stau am Morgen - oder: Es gibt kein Zurück...
Hübscher Ausblick neben dem Fährterminal in Cirkewwa
Auf dem Weg nach Gozo fährt die Fähre an Comino vorbei. Eine etwas kleinere Insel, auf der sich unter anderem eine von weitem sichtbare Festung, der Santa Marija Tower, befindet. Wir hatten kurz überlegt, auch Comino einen Besuch abzustatten, aber das war für uns leider zeitlich nicht machbar. Die Felskonstruktion sah allerdings auch von der Fähre aus sehr imposant aus; wer mehr Zeit hat, sollte Comino einen Besuch abstatten.
Santa Marija Tower auf Comino
Selfie-Time auf einem Ausflugsboot
Hafeneinfahrt von Mgarr auf Gozo
Die Malteser sind zum Großteil katholisch, in diesem Zuge wurden auf Malta diverse katholische Kirchen gebaut. Es heißt, dass es so viele Kirchen auf den drei bewohnten Inseln gibt, dass man jeden Tag im Jahr in eine andere Kirche gehen könne. Ich habe nicht nachgezählt, aber die vielen Kirchen sind definitiv ein prägender Teil im maltesischen Stadt- und Landschaftsbild. Jedes noch so kleine Dorf hat eine Kirche, die stets in sehr gutem Zustand und meist zur Besichtigung geöffnet ist. Aber Achtung: Knappe Kleidung ist verpöhnt, daher sollten Besucher ihre Knie und Schultern bedecken. Kombiniert mit knapp 30°C und knallender Sonne Anfang Mai haben wir recht wenige Kirchen von innen gesehen
Kirchen auf Gozo - Prozessionswanderung inklusive!
Wir verbrachten einen sonnigen und schönen Tag auf Gozo und konnten dabei neben diverser schöner Fotomotive auch 16 Geocaches finden. Klingt viel, aber bei der Cachedichte war das halb so "schwierig" und artete überhaupt nicht in Stress aus. Die meisten Caches klapperten wir beim Besuch der größten Attraktionen ohnehin ab: Das Azure Window, einer natürlichen Brücke aus Kalkstein, die sich durch Umwelteinflüsse geformt hat, besitzt so zum Beispiel einen eigenen Earthcache, der über die genaue Entstehung informiert. Auch die Salzpfannen haben kein Muggel-Infoschild, aber dafür bekommen Cacher alle notwendigen Infos per Earthcache-Listing
Cachen mit Ausblick über Gozo
Das berühmte "Azure Window" an der Westküste Gozos
Ein mit Earthcache bestücktes Inlandmeer mit natürlichem Tunnel
Einige der vielen Salzpfannen für die Gewinnung von Speisesalz
Gozo kam uns deutlich hügeliger vor als Malta, was eigentlich nicht schlimm ist, aber mit einem minimal motorisiertem Peugeot 107 trotzdem zum Abenteuer werden kann
Abkürzungen sind schmal und dicht bewachsen
Straßenverhältnisse auf Gozo
Gozos wohl größter Strand, Ausblick vom Cache Calypso Cave
Allgemein sind die Straßen in Malta recht gut ausgebaut und haben wenig Schlaglöcher, ein Kleinwagen reicht also eigentlich völlig. So manch eine OSM-Straße entpuppt sich trotzdem als verwilderter Pfad aus Sand oder Kieselsteinen und nach längerer Zeit ohne weitere Verkehrsteilnehmer muss man sich als Rechtsverkehrs-Gewohnter manchmal deutlich in Erinnerung rufen, dass man auf der linken Seite fahren und auch in diese Richtung ausweichen sollte
Wir ließen den Tag auf Gozo mit einem Multi ausklingen und machten uns dann auf den Rückweg nach Malta.
Schöner Gozo-Multi mit "anstrengender" Start-Station
Gozo am Abend
Die Fähre war recht leer, sodass die Fahrt zurück schnell und ohne Wartezeit abgefrühstückt war. Da wir inzwischen recht hungrig waren, stoppten wir in St. Pauls Bay, wo wir neben den Caches Wignacourt Tower und dem Bugibba Promenade TB Hotel leckeres Abendessen in einem urigen Restaurant direkt neben der St. Paul's Shipwreck Church fanden.
Am Samstag wollten wir die Hauptinsel erkunden, zuerst statteten wir Elephants and Hippos und Ghar Dalam einen Besuch ab. Eigentlich wollte Christyan den Cache nicht suchen, da man den Eintritt zur Għar Dalam, einer Tropfsteinhöhle mit zugehörigem Museum, bezahlen muss, aber am Ende haben wir's doch getan und es hat sich gelohnt. Im Museum befindet sich eine große Sammlung an Fossilien und Skeletten diverser Tierarten, die auf Malta heimisch sind und vor allem waren. Man lernt einiges über die Tierwelt und kann sich im Anschluss die Höhle ansehen.
Għar Dalam Museum
Għar Dalam Höhle
Johannisbrotbaum mit jungen Früchten
Das Museum hat außerdem einen schönen Garten, in dem uns ungewöhnliche Früchte aufgefallen sind. Ich habe sie einfach mal fotografiert und später recherchierten wir, dass es sich um Johannisbrotbaum-Früchte handelt und dass daraus Maltesischer Harruba Likör hergestellt wird. Dabei fällt mir ein, dass ich noch eine Flasche im Schrank stehen habe,...
Nach dem Museumsbesuch ging's weiter nach Birżebbuġa am südöstlichen Ende der Hauptinsel Malta. Birżebbuġa ist eine kleine Stadt, die den Malta Freeport beherbergt. Es ist ein sehr skurriles Bild, das türkisblaue klare Wasser zu sehen und im Hintergrund riesige Containerschiffe und Tanker, die gerade gelöscht werden
Unzählige Fischerboote in Birżebbuġa
Typisches buntes maltesisches Fischerboot
Gegensätze in Birżebbuġa: Containerterminals und klares türkises Wasser
An diesem Tag suchten wir außerdem die meisten der bereits Zuhaus gelösten Mystery-Caches von the gps gang, die übrigens sehr empfehlenswert sind. Die Rätsel sind leicht bis mittelschwer, aber liebevoll gestaltet und machen viel Spaß beim Lösen. Die Finallocations sind dann eigentlich nicht so spektakulär - es sei denn, ich habe mal wieder eine Abkürzung auf der OSM entdeckt, die eigentlich nicht befahren werden sollte
Konsequenzen einer OSM Abkürzung ;)
Es war natürlich nicht der innerste Sicherheitsbereich des Airports, sondern eher ein äußeres Feld mit den Leitscheinwerfern, aber das Flugzeug fühlte sich zum Greifen nah an
Eine empfehlenswerte Nicht-Geocaching-Aktivität auf Malta ist übrigens das Malta Falconry Center. Dort gibt es neben diverser Greifvögel in Volieren auch die Möglichkeit, selbst eine Eule auf der Hand zu halten und fliegen zu lassen. Leider waren am Samstag die Windbedinungen nicht perfekt, sodass keine Flugshow stattfand, aber weil wenig los war, gab es quasi eine private Führung und Betreuung durch die Besitzerin der Falknerei, die sehr viel Herzblut und Liebe in die Aufzucht und Pflege der gefiederten Freunde steckt. Allerdings hatte ich mir nur die Adresse notiert und wir haben uns eine Zeit lang verfahren, bis wir die Falknerei endlich gefunden hatten. Falls ihr sie auch besuchen wollt: N 35° 50.977 E 014° 26.475
Das ist Lulu, ein Steinkauz, der auf Malta heimisch ist.
Neben dem Azure Window auf Gozo ist die Blaue Grotte eine weitere markante Felsformation, die gern auf Malta-Postkarten abgedruckt wird. Wenn man sie nicht vom Wasserweg aus per Bootstour durchfahren kann, reicht aber auch ein kurzes Foto für den Earthcache und das Erinnerungsalbum und es kann weitergehen. Eine sehenswerte natürliche Steinkonstruktion ist sie trotzdem, ich habe sie am Ende des Urlaubs sogar noch einmal aus dem Flugzeug sehen können.
Blaue Grotte bei Iż-Żurrieq
Blaue Grotte aus dem Flugzeug gesehen
Irgendwo an der maltesischen Südküste
Im Süden Maltas befindet sich außerdem die Ħaġar Qim, die Ruinen eines ca. 5000 Jahre alten Tempelkomplexes, die man besichtigen kann. Den Eintritt haben wir uns gespart und stattdessen die Ruinen bzw. die Maschendrahtzäune von außen umrundet und dabei die Aussicht auf die Klippen und das Meer genossen.
Auch heute sollte es wieder Feuerwerke im Zuge des 14. Feuerwerk-Festivals geben, diesmal über Buġibba (dort hatten wir nach dem Gozo-Ausflug gegessen). Passenderweise erreichten wir zum Start des Feuerwerks das Final von Elementary und hatten eine tolle Sicht aufs Spektakel
Den Sonntag widmeten wir dann ganz Valletta, der maltesischen Hauptstadt. Nachdem wie die Herausforderung Parkplatzsuche erfolgreich abgeschlossen und einen ersten Eindruck der Steigungen in Valletta bekommen hatten, entdeckten wir die Festungsstadt zu Fuß. Es ging recht steil bergauf, was bei Sonne und 30°C nicht unbedingt angenehm, aber machbar war - vielleicht möchte aber jemand, der das hier liest, dann doch lieber die Pferdekutsche nehmen
Blick auf Valletta
Festungsanlagen in Valletta
Festungspanorama und Hafeneinfahrt
Valletta ist auf jeden Fall sehenswert, die vielen rechtwinklig angelegten Gassen und Straßen sind hübsch und die Festungsanlagen imposant. An unserem letzten Tag in Malta geschah dann das, was immer passiert: Wir trafen auf andere deutsche Urlauber
Auf und ab in Valletta
Straßen von Valletta
Maltesische Türen
Grüne, schattenspendende Gärten mitten in der Hauptstadt
Kunst am Straßenrand - das ideale Versteck!
Abflug vom Flughafen Malta mit Blick auf die Insel
Mit Genuss durchgelesen und Fernweh bekommen ... wenn es Dich befriedigt. :-)
AntwortenLöschenAlbatross1901
Ebenfalls durchgelesen und an unseren eigenen Urlaub dort erinnert. Wir hatten zwei Wochen Zeit und haben das Busnetz genutzt - hat uns super gefallen (7,-€ pro Nase und Woche). Hat uns nette Kontakte zu Einheimischen und anderen Touris beschert. Auf Comino waren wir auch einen Tag - halber Tag wandern (nein, dort gibt es keinen Schatten) und halber Tag baden - muss man mögen - uns hat es gefallen. Netter Reisebericht - danke schön & viele Grüße von den 4Hippies
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