Freitag, 5. Juni 2020

FerrariGirlNr1s Tipps für Anfänger: Was tun, wenn mit einem Cache etwas nicht stimmt?

Wie ich schon in meinem Wiederauferstehungs-Blogeintrag schrieb, neigte ich in den letzten Jahren eher dazu, immer weniger zu geocachen. Wir waren meist nur noch im Urlaub sehr aktiv auf der Suche nach Geocaches oder Zuhause auf der Jagd nach neu gepublishten Dosen. Man muss den jahrelang mühsam aufgebauten Ruf ja aufrecht erhalten...

Mit Beginn der Covid-19 Pandemie fielen dann aber für mich so ziemlich alle bevorstehenden Urlaube, Termine und Veranstaltungen aus (was auch weiterhin noch der Fall ist). So ergab es sich recht zufällig, dass ich spontan Zeit hatte, mich endlich auf die Suche nach den vielen Geocaches in meiner Homezone zu begeben. Im März und April gab es also viele Spaziergänge durch den Wald, wo anfangs noch kaum jemand unterwegs war. So erreichte ich trotz Home Office und wegfallender Termine meine täglichen 10.000 Schritte und wir waren an der frischen Luft. Zusätzlich verwandelten sich auch einige Icons auf der Karte in Smileys.

Es war eigentlich damit zu rechnen, dass es nicht nur mir so gehen würde. Ich denke, viele Geocacher haben das Hobby wiederentdeckt und sind durch die dazu gewonnene Zeit wieder aktiver geworden. Warum auch nicht ?

Was mich dann doch erstaunt hat, ist, dass es seit Anfang des Jahres auch viele neue Geocacher gibt. Ob sie sich wirklich neu angemeldet haben, kann ich nicht sagen, aber sowohl bei meinen eigenen ausgelegten Geocaches als auch allgemein findet man viele Logs von Cachern mit unter 50 Funden, wenn nicht gar im einstelligen Bereich.

Beispiel-Logs aus den letzten Wochen

Das soll auf keinen Fall ein Vorwurf sein, schließlich haben wir alle mal klein angefangen und am Ende ist der Fund-Zähler auch nur eine Zahl, die eigentlich wenig aussagt.

Ein Geocacher mit 200 Funden kann genau so seit 10 Jahren dabei sein wie einer mit 20.000 Funden - nur mag der eine vielleicht ausschließlich ganz tolle Geocaches und zieht selten los, während der andere jedes Wochenende durch Europa tourt, um einen Powertrail nach dem anderen abzugrasen. Und beide werden ihre ganz eigenen Ansichten und Geschichten übers Geocaching haben - das ist ja auch das Schöne an diesem Hobby: Es gibt viele Möglichkeiten und Freiheitsgerade bei der Dosensuche.

Auffällig ist allerdings, dass sich die Art des Loggens verändert hat. Zu meinen Anfangszeiten gab es nichtmal Smartphones, also loggte man gemütlich am Computer die Funde nach. Man hatte Zeit und eine echte Tastatur. Mit dem Aufkommen von Smartphones und vor allem mobilem Internet wandelte sich das Logverhalten allgemein in den letzten Jahren vermehrt zu Kurzlogs. Mal eben schnell vom Handy aus den Fund loggen und ein "Danke" oder einen Smiley einfügen - fertig.

Analog zu obigem Beispiel des Genusscachers vs. Powertrailers gibt es natürlich auch hier unterschiedliche Vorlieben und grundsätzlich stören sich beide nicht. Ich als Owner freue mich allerdings schon über individuelle Logs und lese gerne, dass jemand schön findet, durch den Cache an einen neuen Ort geführt worden zu sein oder dass ihm die Versteckvariante gefällt. Wenn er aber jemand ist, der das nicht teilen möchte, sondern lieber schnell den Fund notiert - auch gut.

Nun kommen wir aber zum eigentlichen Grund, aus dem ich diesen Blogeintrag schreibe: Das Logverhalten ist ein essenzieller Bestandteil des Geocachings und hat auch einen gewissen Informationsgehalt - sowohl für zukünftige Sucher als auch für den Owner. Klar, im besten Falle sehen die Fundlogs einfach aus wie oben, ich als Owner denke mir dann "Okay, alles fein!" und gut.

Erstes, eigentlich sehr geringes Problem: Ich bin der nächste Finder, stehe am Cache wie der Ochse vorm Berg und scrolle durch die letzten Logs. Die sehen alle aus wie in obigem Screenshot. Nun kann es natürlich sein, dass alle anderen den Cache mit dem ersten Griff gefunden haben und ich wirklich "blind" bin. Aber was wenn nicht? Daher mein kleiner Ratschlag für diesen Fall: Teilt gerne mit, wenn die Suche etwas knifflig war. Das ist keine Schande, ganz im Gegenteil . Der Owner weiß so, dass der Cache wohl nicht ungetarnt in der Gegend rumliegt, sondern immer noch gut versteckt ist und weitere Finder sind nicht gleich deprimiert, wenn sie den Cache nicht auf Anhieb entdecken. Aber dazu komme ich vielleicht nochmal in einem separaten Blogeintrag.

Die zweite Situation - und der Grund für diesen Text - ist dagegen das größere Problem: Ich bin der nächste Finder, stehe am Cache und bemerke, dass etwas nicht stimmt.

Das ist mir selbst erst vor kurzem passiert. Ich stehe genau auf unter 1 Meter an den Koordinaten mitten auf einer Wiese, aber das Listing beschreibt eine Brücke und der Hinweis beschreibt auch etwas anderes. Nanu? Mit Lesen der letzten Logs (aha, siehe Punkt 1 ) erfahre ich, dass der Cache über 50 Meter entfernt von den Koordinaten versteckt ist . Wir lernen also, dass informative Logs von Vorteil sind. Aber was noch wichtiger ist: Wenn ihr so etwas bemerkt, dann nutzt bitte die entsprechende Funktion "Ein Problem melden" während des Online Logs.

Hier folgt also die für alle, die noch nicht wissen, wie es geht, die

Anleitung für das Melden eines Problems bei einem Geocache via PC / Browser


Wenn ihr am Computer sitzt und im Browser einen neuen Logeintrag verfasst, könnt ihr zusätzlich zum Fund / DNF Log unten rechts die Option "Ein Problem melden" aktivieren. Das sieht dann in etwa so aus:

Beispiel für das Melden eines Problems während des Loggens

Im obigen Beispielfall der abweichenden Koordinaten trifft keiner der genannten Punkte zu, also ist das Problem ein "Anderes". Damit wird beim Loggen automatisch ein zweiter Log erstellt, der vom Typ "Benötigt Wartung" (englisch "Needs Maintenance") ist.

So wird der Owner über ein mögliches Problem informiert und der Cache erhält das Attribut "benötigt Wartung". Und das war's auch schon, hat doch gar nicht wehgetan, oder? Im Normalfall wird der Owner nun nachschauen und sich um alles kümmern.

Randbemerkung für alle Owner: Auf dieser Geocaching-Übersichtsseite sieht man, welche eigenen Geocaches Aufmerksamkeit benötigen könnten .

Und während ich diesen Blogeintrag schreibe und gerade die Anleitung für die Geocaching App zusammensuche, fällt mir auch auf, warum so viele neue Cacher so selten "Benötigt Wartung" loggen: Es ist in der App unglaublich schlecht implementiert ! Sorry Groundspeak, aber ich habe schon nicht verstanden, warum ihr obige Prozedur über den "Ein Problem melden" Zusatz eingeführt habt...und jetzt fällt mir auf, dass sich App und Webseite deutlich unterscheiden und keiner der beiden Wege optimal ist .

Zur Info für die neueren Cacher: Früher gab es einfach den Logtyp "Benötigt Wartung", den man analog zu Fund oder DNF auswählen konnte. Dann schrieb man seine Anmerkungen in den Log und schickte ihn ab. Jetzt ist das (warum auch immer) an einen Fund / DNF gekoppelt und kann nicht mehr direkt verfasst werden. Ich weiß, es gibt noch ein Opt Out, aber das sollte ja nicht der übliche Weg sein, wenn es eine neue Vorgehensweise gibt. Der Knaller ist nun aber, dass es in der offiziellen Geocaching App nochmal anders gelöst ist! Ich habe eben Screenshots für diese Anleitung erstellen wollen und mir fiel dabei auf, dass es während des normalen Loggens keine Einblendung für "Ein Problem melden" gibt. Hä? Gibt es das Feature etwa in der App gar nicht?!

Nach kurzer Suche habe ich es dann gefunden: Wenn man im Listing in der Geocaching App ganz nach unten scrollt (was man eigentlich nie braucht ), findet man folgenden Text (in dezentem kleinen Font in dunkelgrau auf hellgrau):

Beispiel für die (ziemlich versteckte) Funktion zum Melden eines Problems via Geocaching App

Ich muss grade wirklich mit dem Kopf schütteln - das kann doch nicht ernsthaft so gewollt sein ? Das sieht für mich so aus, als hätte der App Designer gedacht, dass ein Problem eine absolute Ausnahme ist. So als würde man einen Facebook-Beitrag melden wollen o.ä.  - Nein, liebe App Entwickler, das Melden von Problemen ist eine fast alltägliche Funktion und die darf einfach nicht so untergehen! Oben ist ein fetter grüner "Loggen" Button - wie soll ein Neucacher denn dagegen bitte auf die kleine, nur durch Runterscrollen zu findende Funktion fürs Problem melden aufmerksam werden ?

Nunja, so erklärt sich wohl, warum neue Cacher keine "Needs Maintenance" Logs schreiben...

Aber genau dafür habe ich diesen Blogeintrag begonnen und deshalb geht es nach diesem kleinen Exkurs weiter mit der

Anleitung für das Melden eines Problems via Geocaching App


Wie im obigen Screenshot zu sehen, findet ihr die Funktion am Ende eines jeden Listings in der App - und ich wette, das haben viele neuere Cacher noch nicht gewusst!

Wenn ihr also auf "Melde ein Problem mit diesem Geocache" in der App klickt, wählt ihr im Popup "Benötigt Wartung" und beschreibt in der darauffolgenden Seite Details zum Problem.

Beispiel zur Vorgehensweise des Problem Meldens via Geocaching App

In der App Variante wird dann mit Klick auf "Abschicken" oben rechts in der Ecke ein "Benötigt Wartung" Log veröffentlicht - so wie es früher auch über die Webseite die normale Prozedur war und was heute auf der Webseite zusätzlich bzw. automatisiert passiert. Und schwupps, das war's auch in der App Variante und der Owner kümmert sich nun hoffentlich um den Rest.

Solltet ihr den Cache also trotz Problem gefunden haben oder einen DNF Log schreiben wollen, müsst ihr dies wie gewohnt zusätzlich über den großen, grünen "Loggen" Button im Listing der Geocaching App tun.

Das Loggen von "Benötigt Wartung" ist wirklich keine Schande, auch wenn es vor allem die App durch die sehr ungünstige Platzierung als Sonderfall deklarieren mag. Wir Owner sind darauf angewiesen, dass Geocacher diesen Log-Typ nutzen, um Probleme mitzuteilen. Viele Owner haben diverse Geocaches und haben nicht die Zeit, alle Fund-Logs zu lesen. Deshalb ist der separate Logtyp sehr nützlich.

Daher meine wichtige Bitte: Nutzt die "Benötigt Wartung" Funktion und teilt dem Owner mit, dass es ein Problem gibt. Folgende Situationen sind gute Beispiele:
  • Der Geocache liegt deutlich von den angegebenen Koordinaten entfernt. 5-10 Meter seien als Schwankung, vor allem im Wald oder in Innenstädten, verziehen, aber wenn der Cache auf der Karte mitten auf der Wiese liegt, sollten die Koordinaten angepasst werden.
  • Das Logbuch ist voll bzw. es ist kaum bis kein Platz mehr für weitere Logs. Es lohnt allerdings meist ein Blick auf die Rückseiten, denn die sind auch bezahlt und gerne noch frei
  • Der Cachebehälter ist beschädigt. Sei es eine gebrochene Lock&Lock Dose oder ein kaputter Deckel bei PETling oder Filmdose. Auch ein nasser Cache-Inhalt sollte gemeldet werden, denn dann wird der Inhalt über kurz oder lang modrig / schimmelig / ekelig.
  • Der Cache passt nicht zur Beschreibung. Im Listing steht etwas von Terrain 3, Wathose und unter der Brücke, aber du kannst den Cache trockenen Fußes erreichen? Im Listing ist die Größe Normal (Englisch Regular, ca. 1 Liter Volumen) angegeben, aber vor Ort ist ein PETling (eindeutig ein Mikro)? Dann stimmt etwas nicht und der Owner sollte darüber informiert werden!
  • In manchen Fällen: Der Geocache könnte verschwunden sein. Gibt es schon DNF Logs oder die Beschreibung ist eindeutig, aber keine Dose zu finden? Auch dann ist das Melden eines Problems möglicherweise angebracht. Falls ihr euch nicht sicher seid, ob ihr nicht doch zu blind seid, empfehle ich aber einen DNF und das Beobachten des Listings - vielleicht wird er doch noch gefunden und ihr versucht es einfach später nochmal oder holt euch einen Tipp.
  • Eher die Ausnahme, aber der Vollständigkeit halber: Der Geocache ist nicht regelkonform versteckt. Zwar durchlaufen alle Geocaches auf geocaching.com ein Review, aber es kann passieren, dass der Reviewer nicht darüber informiert wurde, dass der Geocache z.B. in einen Baum geschraubt wurde. Das Verschrauben von Geocaches an lebende Bäume, insbesondere in Naturschutzgebieten, ist Sachbeschädigung und daher verboten ! Euch gehört der Baum nicht, also habt ihr nicht das Recht, ihn zu verletzen! Es gibt viele andere Möglichkeiten wie Kabelbinder, Draht oder Bänder, mit denen Geocaches ohne Schaden an Bäumen platziert werden können. Wenn euch so etwas auffällt, loggt dies bitte als Problem. Ich weiß, in diesem Falle fühlt man sich wie eine Petze, aber u.a. durch solche Geocaches kommt das ganze Hobby in Verruf und wir Geocacher werden als rücksichtslose Sachbeschädiger dargestellt - und bei Schrauben im Baum sogar zurecht .
Mehr Beispiele fallen mir gerade nicht ein, aber ich denke, so hat jeder das Prinzip verstanden.

So, das war nun also mein erster, etwas entglittener Beitrag als Hilfe für Neucacher und alle anderen, die nicht wissen, wie man vorgehen muss, wenn etwas mit einem Geocache nicht stimmt. Mal schauen, was mir als nächstes einfällt . Vorschläge?

1 Kommentar:

  1. Zunächst einmal: Willkommen zurück :-)
    Was bei Caches im Off hilfreich ist: Die Angabe, wie weit und in welcher Richtung der im Off liegt, also sowas wie "20 Meter Südwest auf der anderen Seite des Weges". Denn leider sind viele Owner, egal ob alt oder neu, nicht Willens, die Koordinaten anzupassen, da ist es dann für die nachfolgenden Cacher viel einfacher, wenn sie wissen, wo stattdessen zu gucken ist.

    AntwortenLöschen