Für alle, die noch nie etwas davon gehört haben: Seit 2009 fährt Alex Schweigert jährlich im Oktober gemeinsam mit einem Schiff voller Geocacher über die Nordsee. Es ist ein geselliges, entspanntes Event, bei dem das Geocachen eher im Hintergrund und das Beisammensein deutlich im Vordergrund steht. Da viele Cacher für dieses Event aus nah und fern anreisen, war es im vergangenen Jahr aus pandemischen Gründen nicht möglich, eine Nordseetaufe durchzuführen und so war 2020 das erste Jahr ohne Nordseetaufe.
2021 ist nun das 12. Nordseetaufe-Jahr, aber ist ein Nordseetaufe-Event überhaupt schon wieder möglich bzw. angebracht? Um diese Frage bestmöglich zu beantworten, treffen sich Alex, Dirk und Ulf und ich seit einigen Wochen immer wieder virtuell. Wir diskutieren dabei sowohl die aktuellen Maßnahmen und Richtlinien, als auch die viel relevantere Frage, ob man jetzt überhaupt ein Event veranstalten sollte, bei dem über 100 Cacher aus ganz Deutschland anreisen werden.
In den letzten eineinhalb Jahren ist klar geworden, dass die Pandemie die Gesellschaft gespalten hat. Dabei sind es nicht nur zwei Lager, sondern eine ganze Bandbreite an Meinungen und Ansichten von der totalen Isolation für maximalen Schutz auf der einen Seite bis hin zu "es gibt kein Corona" auf der anderen Seite ist alles vertreten - und wir Organisatoren der Nordseetaufe sitzen thematisch mittendrin . Die Nordseetaufe soll offen für alle Meinungen sein, soll niemanden ausschließen, aber gleichzeitig ist ein zentrales Problem dieser Pandemie, dass es nicht nur um Selbstschutz, sondern vor allem um den Schutz des Gegenübers geht. Wer sich infiziert, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern jeden, den er trifft.
Und genau dieser Fakt ist eine immense Herausforderung für die Nordseetaufe: Wir können es nicht allen Recht machen, selbst wenn wir die schärfsten Maßnahmen anordnen könnten und zum Beispiel nur geimpfte Personen, die zusätzlich einen tagesaktuellen, negativen PCR-Test vorlegen müssen, aufs Schiff lassen würden, würden wir zwar die "Vorsichtigsten" (buchstäblich) mit ins Boot holen, aber diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, von der Nordseetaufe ausschließen. Für dieses Problem gibt es keine Lösung und daher wird es dieses Jahr definitiv keine "normale" Nordseetaufe geben. Stattdessen beraten wir momentan, was wir als "lose" Möglichkeiten anbieten können, um für diejenigen, die Interesse haben, vielleicht doch irgendwas in Richtung Nordseetaufe am Wochenende 22.-23. Oktober 2021 ermöglichen zu können.
Nach aktuellem Stand wird die MS Seeadler am Samstag, 23. Oktober von Schlüttsiel um 9:30 Uhr Richtung Halligen ablegen - inklusive Seetierfang und Seehundbeobachtung, die genauen Ziele werden tagesabhängig festgelegt, lasst euch überraschen. An Bord gilt die 3G-Regel (es muss ein Nachweis, dass geimpft, genesen oder getestet, vorgelegt werden), es gibt auf dem Schiff keine Maskenpflicht. Wer mitfahren möchte, erscheint einfach rechtzeitig am Samstagmorgen in Schlüttsiel, es ist keine Voranmeldung notwendig.
Außerdem hatten wir für Sonntag die Option für die Teilnahme am "Pleasuredome" diskutiert; einem Offshore-Überlebenstrainings-Workshop, der eigentlich nur bestimmten Berufsgruppen vorbehalten und sehr teuer ist. Diese Möglichkeit gab es bereits 2014 und 2015, aber für dieses Jahr gab es zu wenig Interessenten und so wird es keinen Pleasuredome geben.
Dafür wurde Stefanos, der Bredstedter Grieche, schonmal vorgewarnt, dass es am Freitag, 22. Oktober gehäuft Reservierungen im Restaurant Taverne Kreta geben könnte. Eigentlich findet am Nordseetaufe-Freitag ja traditionell das große Buffet beim Griechen statt, aber auch das wird es dieses Jahr nicht geben. Stattdessen können Gerichte von der Speisekarte bestellt werden. Falls ihr Interesse habt, reserviert bitte unbedingt einen Tisch, damit der Grieche Bescheid weiß. Die Telefonnummer findet ihr auf der Taverne-Kreta-Webseite.
Ich halte euch auf dem Laufenden, sollte es weitere Planungen geben. Ich für meinen Teil werde das Nordseetaufe-Wochenende ganz entspannt angehen und warte erstmal ab, was sich bis dahin alles ergeben wird. Da ich am Nordseetaufe-Sonntag für ein Laufevent in Lübeck angemeldet bin, werde ich auf jeden Fall am Samstag nicht zu tief ins Glas schauen , in welcher Form auch immer.
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